Zum Bünauer - Seemann's Gasthof

Der älteste Gasthof war "Zum Bünauer", auch "Seemanns Gasthof" genannt, der in der Geschichte von Tichlowitz schon unter "Meierhof und Erbgericht" als "Erbschänke" Erwähnung fand. Dieser historische Gebäudekomplex wurde einschließlich Haus 55, in dem sich die Fleischerei befand, nach 1945 abgetragen.


Nach der Erbauung der Burg auf dem Sperlingstein in den Jahren 1399 - 1404 war immer schon die Rede von einem Meierhof und vom Erbgericht Nr. 1. Ob es sich dabei um Gebäude am späteren Standort des Gasthofes "Zum Bünauer" gehandelt hat, kann nicht mehr geklärt werden.

Bis Mitte des 17. Jahrhunderts waren die Schenke, der Brauhof etc in herrschaftlicher Hand. 

Am 10.12..1665 entschloss sich Maximilian Graf von Thun die Schenke wieder zu verkaufen. Der neue Besitzer Mathes Ludwitz. übernahm die vom Grafen als "meine freie Schenke" bezeichnete Realität mit Bierschank, Schlachten, Backen und Salzschenken, ohne jede Steuer und Robot.

In den folgenden Jahrzehnten wechselte des Öfteren der Besitzer bis schlussendlich im Jahr 1817 das Erbgericht und somit auch die Schenke an Josef Seemann fiel. Josef Seemann entstammte einer Wirtshausfamilie aus Rittersdorf. 

Diesem tatkräftigen Manne gelang es 1838 als Ortsrichter die berüchtigte Pschüraer Räuberbande, die letzte des Tetschener Bezirks, unschädlich zu machen.

Das Gasthaus blieb über 3 weitere Generationen im Besitz der Familie Seemann. Im Jahr 1920 verkaufte die Familie das Gasthaus an August Brosche aus Zautig. Von diesem ging es 1926 an die Erben "Geschwister Brosche". über.

Ernst Brosche (früher Eduard Neumann) war bis zur Vertreibung im Haus 55 Fleischer..

Die Familie Brosche verstreute sich nach der Vertreibung über ganz Westdeutschland. wie u.a. München - Weilheim und Kassel.

Gasthof Zum Bünauer im Vergleich 1945 und 2020
Gasthof Zum Bünauer im Vergleich 1945 und 2020